Verbund offener Werkstätten: Jahrestreffen 2012 in Köln

Verbundstreffen 2012Vom 9.-11.11. trafen sich viele FabLabs und sonstige Werkstätten aus ganz Deutschland in Köln in der Dingfabrik.

 

Murks Nein Danke

murks-nein-danke.de ist eine Initiative gegen bewusst schlecht gebaute Geräte. Wenn ihr konkrete Ansatzpunkte habt, einen Murks nachzuweisen, wendet euch an Max. Wir suchen für eine Studie kaputte Laptopakkus: Bitte gebt alle „toten“ Lithium-Laptopakkus mit genauer Beschreibung (Laptopmodell, Benutzungsdauer, Benutzungsart, Fehlersymptome möglichst mit Screenshot) im FabLab ab. Wenn ihr nicht zu uns kommen könnt, erfragt unter lithiumakkus@gmail.com die Postadresse, an die ihr die Akkus schicken könnt.
 

Repair Cafe

In den Niederlanden entstand die Idee, sich bei Kaffee und Kuchen regelmäßig zu treffen, um kaputte Geräte zu reparieren: Solche Repair Cafes finden mittlerweile auch in vielen deutschen Städten statt, so auch in Nürnberg.

Leider ist die Haftungsfrage nicht vollständig geklärt. Deshalb ist so etwas zumindest bei uns im Erlanger FabLab für alle Elektrogeräte mit Netzspannung vorerst nicht sinnvoll machbar, denn dazu bräuchte es Fachpersonal (Elektriker) mit entsprechenden Messgeräten und Erfahrung (Isolationsprüfung, Einzelstückabnahme).

Open Source Economy/Ecology

Wenn es vernünftige Open-Source-Software gibt (Firefox, OpenOffice, Linux), wieso dann nicht auch Maschinen? Das Projekt Open Source Ecology Deutschland versucht, die komplette Wirtschaftskette mit Open-Source-Maschinen aufzubauen und baut dazu ein Netzwerk rund um Deutschland auf. Aus den USA gibt es schon funktionsfähige Mini-Bagger, Hydaulikaggregate, Brennschneider und vieles mehr mit komplett offenen Bauplänen und Anleitungen.

Man kann das jetzt als Weltverbesserung sehen, oder auch einfach als technisch nützlich: Wenn ich zu einer Maschine alle Pläne habe, kann ich sie auch einfach reparieren und verbessern.

Verbund offener Werkstätten e.V.

Es wurde ein gemeinnütziger Verein gegründet, um alle FabLabs und sonstige Werkstätten rund um Deutschland zusammenzufassen. Er betreibt auch eine Karte mit Werkstätten in deiner Nähe. Außerdem fördert er den Austausch zwischen den Werkstätten, z.B. durch Reisekostenzuschüsse.

Rückblick

Eigenbaulasercutter aus der Dingfabrik KölnDieses Jahr lief einiges zwischen den verschiedenen Werkstätten, z.B. gegenseitige Besuche und gemeinsame Aktionstage. Es sind Baupläne für Lastenräder, Lasercutter (siehe Bild) und alles mögliche in Entwicklung.

Ausblick

Es soll im nächsten Jahr wieder einige gemeinsame Veranstaltungen geben:

  • regionale Wettbewerbe, wer die tollsten Dinge und Bauanleitungen erstellt
  • Bastler-Messen nach dem Vorbild der Maker Faire (in München ist eine in Planung)
  • Tag der offenen Werkstätten, bei dem alle Werkstätten gleichzeitig geöffnet haben

In Braunschweig bildet sich zur Zeit auch ein FabLab, dass vielleicht mit an der Uni angesiedelt wird.

In 7 Wochen ist Weihnachten!

Man mag es kaum glauben, aber Weihnachten steht vor der Tür. Heute in nur 7 Wochen ist Heiligabend. Und davor kommen noch Glühweinfeste, Weihnachstmärkte und Weihnachtsfeiern. Es bleibt also kaum noch Zeit für anderes. 
Das heißt, dass jetzt der beste Moment ist, um an Geschenke zu denken. Falls du Inspirationen brauchst, haben wir hier ein paar im FabLab realisierte Projekte zusammengestellt. Komm doch einfach zu einem unserer Termine vorbei und rede mit einem Betreuer. Wir helfen dir gerne dabei neue Fertigkeiten zu erlernen.
Der Klassiker: ein Leuchtschild. Es besteht aus zwei Teilen: einem Sockel, in den ein LED-Stripe beliebiger Farbe geklebt wird und einer transparenten Acrylscheibe, in die Bilder oder Schriften graviert werden.

Idee für ein Schmuckstück? Wir haben verschiedene Farben und Stärken von Acryl vorrätig. Daraus kann man dann zum Beispiel einen Anhänger machen.

Etwas andere Geschenke gefällig? Warum druckst du nicht die etwas andere Dekoration? Die Space Invaders überfallen den Weihnachtsbaum und ein Oktopus macht sich am Kühlschrank breit.

Einlegearbeit mit dem Lasercutter? Ja, das geht auch! Probier es doch mal aus.

Vielleicht brauchst du auch nur noch eine Verpackung? Mit Sprühschablonen lassen sich verschiedenste Muster sehr leicht aufsprühen!

Außerdem solltest du, falls du Inspirationen suchst, dir Instructables und Thingiverse anschauen. Das sind Seiten, auf denen man seine Projekte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen kann. Einige unserer Nutzer sind auch auf diesen Seiten aktiv. Und wenn du irgendeine Frage hast: scheue dich nicht uns eine E-Mail an fablab-aktive@fablab.fau.de zu schreiben. Wir beantworten dir gerne deine Fragen!
 

Sprühschablone

Materialien: 
Beteiligte Benutzer: 
mgmax

fertig besprühte Kiste
Sprühschablone und das Endprodukt

Kosten: 

0,5-1 €

Zeitaufwand: 

0.1 h

Mit dem Lasercutter kann man prima Sprühschablonen aus Overheadfolie ausschneiden. Ich habe damit für ein Geburtstagsgeschenk eine Kiste im Bundeswehr-Stil dekoriert.

Bauanleitung

Der eigentliche Aufwand ist die Erstellung der Laservorlage als Vektorgrafik, z.B. in Inkscape:

  • Es müssen Stege verbleiben, damit innenliegende Konturen nicht herausfallen, z.B. das Innere eines O!
  • Dazu: Text in einer Stencil-Schriftart, zum Beispiel der frei verfügbaren DIN Schablonierschrift, machen, oder mit dem „Radierer-Werkzeug“ von Hand Stege ergänzen.
  • Symbole als Vektorgrafiken (keine Bitmaps!)
  • keine Füllungen
  • alle Konturen 0,1px dick, bzw. „Haarlinie“ bei Corel Draw

Dann nur noch aus Overheadfolie (im Lab vorhanden) auslasern lassen, fertig ist die Sprühschablone.

Neues zur Fräse

Hier mal ein paar Bilder von der Abnahme unserer neuen Fräse:
Bild_Fräse

Liefertermin steht noch nicht genau fest, wird aber vorraussichtlich innerhalb der nächsten paar Wochen sein. Bis die Fräse für jeden zugänglich ist, wird es noch bis Anfang 2013 dauern, wir haben selbst noch keine Erfahrung im CNC Fräsen und müssen auch erst lernen.

Falls es Leute mit Erfahrung im Fräsen gibt, meldet euch bitte per E-Mail unter fablab-aktive@fablab.fau.de. Vielen dank!

Zahnräder

Materialien: 
Beteiligte Benutzer: 
scripter1

großes Zahnrad (d=13,5mm, z=150)
kleines Zahnrad (d=7mm, z=10)
großes Zahnrad (Nahaufnahme mit Gravierung)

Selbst erstellte und mit dem Lasercutter ausgeschnittene Zahnräder.

Bauanleitung

Erstellen der Zahnräder in Inkscape:

  • Zuerst benötigt ihr das kostenlose Programm Inkscape (http://inkscape.org/?lang=de) und eine Vorlage für den Lasercutter (http://fablab.fau.de/sites/fablab.fau.de/files/tool/lasercutter_cameo_zing_6030/files/inkscape-vorlage_3.svg (Rechtsklick->Ziel speichern unter…)
  • Startet das Programm und öffnet die Vorlage
  • Nun könnt ihr Zahnräder erstellen unter „Erweiterungen->Rendern->Zahnrad…“)
  • Wählt in dem erscheinenden Fenster die gewünschte Zähnezahl, die Kreisteilung (bei mir 10px) und den Flankenwinkel (bei mir 23°) aus und klickt auf „Anwenden“
  • Jetzt muss die Außenlinie des Zahnrades dünner gemacht werden, dazu wählt ihr unter „Objekt->Füllung und Kontur“
  • Nun erscheint ein neues Fenster. Dort gebt ihr unter dem Reiter „Muster der Kontur“ in das Feld „Width“ einen Wert <= 0,001 inch ein. Der Lasercutter schneidet später alles, was kleiner oder gleich 0,001 inch ist. Jede größere Linie wird graviert.
  • Um das Zahnrad auszurichten, kann man entweder die X- und Y-Koordinate in der oberen Bearbeitungsleiste ändern (absolute Ausrichtung) oder unter „Objekt->Ausrichten und Abstände ausgleichen“ eine relative Ausrichtung durchführen
  • Löcher können mit Kreisen (Taste F5) hinzugefügt werden. Hier auch die Umstellung der Konturbreite nicht vergessen!
  • Wenn man nun noch einen Text eingravieren möchte, schreibt man einfach auf das Zahnrad nach belieben mit dem Texttool.
  • Zuletzt muss die Grafik als PDF exportiert werden (siehe Bild unten)

Schneiden/Gravieren mit dem Lasercutter:

  • Die PDF-Datei kann nun am Steuerrechner für den Lasercutter in die Freigabe kopiert werden
  • Von dort wird die PDF-Datei in CorelDraw importiert und als Druckjob gesendet
  • Druckeinstellungen: Acryl 5mm schnell tiefe Gravierung
  • Acrylglasplatte einlegen (mit Stützen), Nullpunkt setzen und Laser kalibrieren

Nachbearbeitung:

  • Schlieren, die beim Gravieren entstanden sind, mit Spiritus entfernen

   

(Zahnrad erstellen) – (Als PDF exportieren)

(Lasercutter bei der Arbeit)

Lizenziert unter: 

CC BY-NC 3.0 Deutschland