Der Schneideplotter ist da

Seit gestern haben wir einen nagelneuen Schneideplotter, ein Roland Camm-1 Servo GX-24, bei uns im FAU FabLab und können nun Folien und andere dünne Materialien effizient schneiden. Besonders auch solche, welche mit dem Lasercutter giftige Dämpfe erzeugt hätten, wie zum Beispiel PVC.

Wir arbeiten gerade eine Anleitung aus, so dass möglichst bald der Plotter von vielen Besuchern genutzt werden kann. Bis dahin kann es aber noch einige Tage dauern. Falls ihr es nicht mehr abwarten könnt und Lust habt daran mitzuwirken, schreibt einfach eine Mail an kontakt@fablab.fau.de.

Kerzen mit Wachsplatten verzieren

Materialien: 
Beteiligte Benutzer: 
patkan

Die Kerze ist oben und an der Seite mit je einer Triskele verziert.

Kosten: 

5-20 €

Zeitaufwand: 

0.2 h

Zum Verzieren von Kerzen gibt es Wachsplatten, die sich zurechtschneiden und dann auf die Kerze aufkleben lassen. (Das Wachs pappt von alleine) Weil zumindest ich nicht die Zeit und Muse zum händischen Ausschneiden von Wachs habe, habe ich versucht das mit dem Lasercutter zu schneiden. Die Ergebnisse variieren und sind auch noch nicht am Optimum angekommen, lassen jedoch Hoffnung auf Besserung zu. Hier beschreibe ich meinen Vorschlag zum Wachs schneiden.

Bauanleitung

Symbol

Die Kerze habe ich mit Triskele verziert, weil ich diese auf einem Trip in die Bretagne gesehen habe und schön fand. Dieses Zeichen tritt schon in der Jungsteinzeit auf und war auch in der keltischen Kultur verbreitet. Über die exakte Bedeutung ist nicht viel bekannt, jedoch vermutet man, dass es in die Richtung „Weg des Lebens“ und der Zahl 3 als magische Zahl (auch sehr wichtig in der keltischen Mythologie) geht. Leider wird es manchmal auch als Erkennungszeichen unter (Neo-)Nazis verwendet, jedoch kann man sich von denen ja nicht alles verderben lassen.

Wachs schneiden

In Bastelläden erhält man das Wachs in allen Farben als dünne Platte, die auf einem Trägerpapier ist. Der Preis des gesamten Projektes setzt sich dann aus den Wachsplatten und einer Kerze zusammen. Meine ersten Versuche waren nur von mittlerem Erfolg geprägt. Ich habe in verschiedenen Leistungsstufen versucht das Wachs zu schneiden, jedoch schmolz es meist nur großflächig auf. Als an einer Stelle das Wachs sich beim Schneiden vom Trägerpapier löste, wurde das Ergebnis deutlich besser.

Das Problem, welches durch Entfernen des Trägerpapiers beseitigt wird ist, dass das geschmolzene Wachs nicht abfließen kann und im Zweifelsfall die Umgebung mit aufschmilzt. Zum Schluss habe ich mit 100 Speed und 100 Leistung bei 5000 Frequenz gute Ergebnisse erreicht. Wichtig ist, dass der Fokus stimmt und eben der Raum unter der Platte frei ist.
Das größte Problem nach dem Entfernen des Trägerpapieres war, dass die heiße Form mit dem Gitter des Lasercutters verschmilzt. Dies wieder zu trennen ist möglich, jedoch fitzelig. Das Wachs lässt sich vorsichtig mit einem Skalpell abheben. Eine wirkliche Lösung habe ich dafür noch nicht gefunden. Ein Ansatz wäre die Platte an den Kanten erhöht aufzulegen. Das habe ich auch mit nicht allzu schlechtem Erfolg gemacht, jedoch ist die Wachsplatte zu weich. (Vielleicht würde es wirklich helfen die Platte zu gefrieren…)

Beim Experimentieren fand ich auch heraus, dass sich Linien auf dem Wachs sehr gut mit Speed 100 und Leistung 10 markieren lassen.

Da dann die nächste Vorlesung begann und meine Wachsplatten zur Neige gingen, habe ich mit dem Gebastel aufgehört. Falls ich mal lustig bin, probiere ich es nochmal. Desweiteren darfst du dich auch eingeladen fühlen selbst zu experimentieren.

Beim Schneiden von Wachs muss auf eine korrekte Fokussierung geachtet werden! (Brandgefahr) Außerdem darf der Lasercutter noch weniger als sonst unbeaufsichtigt bleiben. Was durch Unachtsamkeit angezündet wird, darf vom Übeltäter ersetzt werden.

Update: Ich habe folgendes versucht: Schale mit Wasser füllen, auf Oberfläche fokussieren, Wachs von Papier trennen, auflegen (schwimmt meist) und dann mit verschiedenen Leistungen „braten“. Das Ergebnis: Bei viel Leistung entstehen manchmal tatsächlich Löcher im Wachs. Hauptsächlich spritzt aber nur feines Wachs überall hin und die Unterseite des Wachses bekommt „Dornen“. Das könnte eventuell ein schöner Effekt zur Dekoration sein, zum Zerschneiden scheint das Verfahren sich allerdings nicht zu eignen.

Ich bin gerne offen für Vorschläge, im Moment sehe ich den Lasercutter aber einfach als nicht brauchbares Werkzeug hierfür. Eine letzte Alternative kommt mir gerade noch: Eventuell könnte man eine Ausstechform fräsen/drucken und damit das Wachs ausstechen.

Lizenziert unter: 

CC BY-SA 3.0 Deutschland

Ding des Jahres

Am Sonntag war Einsendeschluss für unseren Wettbewerb Ding des Jahres. Demnächst trifft sich dann unsere Jury und bestimmt die Sieger. Darüber werden wir dann hier berichten.
Nutze am besten die Gelegenheit und überprüfe die Lizenz deines Projektes. Wenn es am Wettbewerb teilnehmen soll, muss es unter einer offenen Lizenz, die die kommerzielle Nutzung nicht einschränkt veröffentlicht sein. Damit bestünde dann auch die Möglichkeit eventuell einen Workshop dazu anzubieten. Genauere Informationen dazu gibt es im ersten Beitrag zum Wettbewerb.

Übrigens: wer es verpasst hat sein Projekt zu veröffentlichen kann das immer noch tun. Wahrscheinlich wird es nach diesem Wettbewerb wieder einen geben. In diesen werden alle noch nicht prämierten Projekte einbezogen.

Elektronisches Drumkit

Beteiligte Benutzer: 
Norbert

Fertiges Drumpad mit professionellem Meshhead

Kosten: 

30-40 €

Zeitaufwand: 

20 h

Alle die Schlagzeug spielen oder schon immer einmal damit anfangen wollten, werden wissen, dass ein großes Problem ist einen Raum zu finden wo man ungestört spielen kann, bzw. wo man spielen kann und niemand gestört wird. Als alternative zu klassischen Trommeln gibt es dazu elektronische Drumkits, die Impulse über piezoelektrische Sensoren aufnehmen, und dann per Software vorher aufgenommene Sounddateien abspielen oder sogar physikalisch den Schall simulieren.

Ich baue zur Zeit ein solches Schlagzeug, das per USB an den PC angeschlossen wir und dort dann eine Software wie z.B. Hydrogen (http://www.hydrogen-music.org/hcms/) oder EzDrummer(http://www.toontrack.de/products.asp?item=7) in Kombination mit Reaper/Cubase verwendet um den Sound zu erzeugen. Hydrogen ist opensource und damit kostenlos, wohingegen man mit z.B. EzDrummer etwas mehr Geld ausgeben muss, vorallem da es nur in Kombination mit einem Tool wie Cubase funktioniert. Allerdings bekommt man vermutlich auch einen besseren Sound.

Bei der Konstruktion der „Trommeln“ gibt es grundsätzlich zwei verschiendene Ansätze. Die einfachere Möglichkeit ist, einfach ein Holzbrett , beliebiger Form, zu nehmen, das Piezoelement anzubringen und schon ist man fertig. Diese Art der Konstruktion sieht man zum Beispiel im Rockband Controller für die XBox. Die andere Möglichkeit sind sogenannte Meshheads. Im Prinzip funktioniert das ganze wie eine normale Trommel, nur dass das Trommelfell durch ein Gittergewebe ausgetauscht wird. Dadurch wird die Luft im inneren der Trommel viel weniger bewegt und der Anschlag ist somit viel leiser, dennoch hat man aber das Gefühl auf eine Trommel gehaut zu haben. Meshheads werden auch professionell genutzt, da diese einfach auf bestehende Schlagzeuge anstelle des Trommelfells aufgezogen werden können. Ich habe mich für diese Konstruktion entschieden, da das Anschlaggeräusch deutlich leiser ist und die Konstruktion ein kleines bischen interessanter ist.

Wichtig bei der Wahl des richtigen Fliegengitters ist, dass dieses nicht elastisch ist. Deswegen eignet sich z.B. das Tesa Fliegengitter von Obi nocht. Ich habe in meinem Keller noch ein Fliegengitter gefunden, dass man typischerweise aus den Fliegengittertüren kennt, das deutlich besser funktioniert, aber leider relativ schnell „ausleiert“. Daher bin in vorerst auf Meshheads vom Thomann umgestiegen. Diese kosten nur 8-10 Euro je nach größe und funktionieren super.

Changelog:

– Holzgestell überarbeitet, sodass Linsenkopf schrauben anstelle der Sechskantschrauben verwendet werden können. (unbedingt im PDF ändern wenn man Sechskantschrauben verwenden will indem man die kleinen Quadrate um die Bohrlöcher am Spannring entfernt)

– zweiter Schnitt zwischen den Spannringen, damit Mesh durchpasst (kann auch entfernt und dann abgeschliffen werden)

– Standoffs angepasst, damit M5 Schraubenköpfe halten

Bauanleitung

Zuerst muss das Holzgestell geschnitten werden. In der pad.pdf befindet sich der komplette Schnittplan zum Bau eines E-Drum Pads.

Ist das Holz geschnitten, werden die Standoffs mit M5x16mm Schrauben an den unteren Ring geschraubt und der obere Ring wird mit den quadratischen Löchern an den Standoffs fixiert.

Danach muss man am Mesh(Fliegengitter) etwas anbringen wodurch dieses dann gespannt wird. Eine Möglichkeit wäre das Mesh an die Unterseite des Spannrings zu kleben, allerdings weiß ich noch nicht wie gut das Mesh halten wird. Deshalb habe ich ein ca 6mm dickes Seil mit Innenradius des Spannrings kreisförmig auf das Mesh geklebt wodurch dieses nicht mehr unter dem Spannring vorrutschen kann. Ist der Kleber getrockent, hier eignet sich z.b. Heißkleber gut, kann man das Mesh aufspannen. Benutzt man professionelle Meshheads entfällt dieser Schritt natürlich, da diese schon an einem Metallring befestigt sind. Hierzu schraubt man den Spannring einfach am unteren Ring mit M5x35mm Schrauben fest und zieht die Muttern ringsum an, bis das Mesh die gewünschte Spannung hat.

Die Piezos habe ich von Conrad (http://www.conrad.de/ce/de/product/710936/Piezokeramische-Schallwandler-FT-Serie-30-VAC-4-05-kHz-Inhalt-1-St/0235311&ref=list). An diese habe ich einfach 2 Drähte gelötet ( Achtung: Den piezo nicht zu heiß werden lassen da dieser beschädigt werden kann! ). Die Elektronik dahinter besteht aus einem Differenzverstärker auf Basis eines LM324. Die Einstellungen für diesen Differenzverstärker sind abhängig von der Kopplung an den Piezo, welche ich über einen Korken realisiert habe. Der Output des Differenzverstärkers wird über einen AtMega32u4, auf dem ein kleines Programm läuft, das ich mit Hilfe der Bibliotheken des Teensy (http://pjrc.com/store/teensy.html) geschrieben habe, über USB an meinen PC weitergeleitet.

Dieses einfache Testsystem hat schon gute Resultate geliefert. Veresserungswürdig ist noch der Aufbau der Elektronik, für die ich noch ein PCB entwickeln werde. Außerdem schwingt dass Meshhead noch nach und erzeugt somit mehrere Signale von einem Anschlag.

application/pdf Symbolpad10in.pdf

pad10in.pdf 7.38 KB

Lizenziert unter: 

CC BY-SA 3.0 Deutschland

Wachssiegel

Beteiligte Benutzer: 
patkan

Stapel aus Acrylscheiben. Die oberste ist tief graviert.

Kosten: 

1 €

Zeitaufwand: 

0.2 h

Mit dem Lasercutter lässt sich relativ einfach ein Siegelstempel für Wachs erstellen.

Bauanleitung

Ein Siegel ist ein individuelles Zeichen, welches früher unter anderem zum Signieren von Nachrichten verwendet wurde. Hierbei drückt man einen Stempel in heißes Wachs und gibt diesem seine Form. Ein solcher Stempel kann einfach mit dem Lasercutter erstellt werden.

Als Material wird dickeres Acryl verwendet. 6mm stellt einen ganz guten Kompromiss zwischen Dicke und Verarbeitungsgeschwindigkeit dar.

Zunächst sollte man sich ein Design überlegen. Initialen sind eine Option. Diese schreibt man im Programm seiner Wahl und und umgibt sie von einem Haarlinien-Kreis (0.1 px). Dazu legt man noch einige Kopien dieses Kreises an und entfernt in diesen die Gravur. Wichtig ist auch, dass die Gravur gespiegelt werden muss! (Sonst ist sie im Wachs verkehrt)

Diese Datei wird nun gelasert. Geschnitten wird normal. Beim Gravieren sollte volle Leistung und ca. 5% Geschwindigkeit gewählt werden. Dadurch wird sehr tief graviert. (Eventuell passt man diesen Wert je nach eigenem Muster an, um die Ergebnisse zu verbessern)

Als letzten Schritt muss man nur noch die einzelnen Teile zu einem Stapel zusammen kleben und trocknen lassen. Fertig ist ein Siegelstempel mit Griff.

image/svg+xml Symboleinfache Beispieldatei

stempel.svg 10.46 KB

Lizenziert unter: 

CC BY-SA 3.0 Deutschland